Das französische Grenzgebiet von Rhônes-Alpes zur Zeit der Besetzung durch Nazi-Deutschland. Die wilde Berglandschaft ist die Heimat von Sebastian (Félix Bossuet), die dem Waisenknaben die Nestwärme aber nicht ersetzen kann. Doch ausgerechnet in dieser Zeit der besonderen Gefahr findet der Sechsjährige eine treue Begleiterin fürs Leben. Nachdem die Dorfbewohner Jagd auf eine wilde Bestie gemacht haben, die sie in Angst und Schrecken versetzte, ist Sebastian es, der das vermeintliche Monster entdeckt - und in ihm eine stattliche Hundedame. Er nennt die schneeweisse Pyrenäenhündin Belle und versteckt sie vor dem Zugriff der Dorfbewohner, wie auch sie fortan schützend an seiner Seite steht. Die Bedrohung nimmt noch zu, als deutsche Soldaten Wind davon bekommen, dass Flüchtlinge im Schutz der Nacht in die nahe Schweiz zu gelangen versuchen. Die Hündin Belle gerät ins Visier der deutschen Patrouillen, und ausgerechnet der Jäger César (Tchéky Karyo), der Sebastian ein Obdach bietet, wird mit dem Abschuss der Bestie beauftragt. Der Stoff um den französischen Waisenknaben und seine Begleiterin auf vier Pfoten entstammt einem populären Kinderbuch der 2010 verstorbenen Pariserin Cécile Aubrey, das auch eine japanische Zeichentrickserie inspiriert hat. Regisseur Nicolas Vanier verlegt die Handlung an die schweizerische Grenze und von den Sechzigerjahren in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Damit gewichtet er vor allem die Spannung der Abenteuergeschichte, die gleichwohl auch einem jüngeren Publikum gerecht wird und es nicht mit Ausführungen zum historischen Kontext überfordert. Im Mittelpunkt dieser gelungenen Verfilmung steht die anrührende Abenteuergeschichte, die in dieser bildprächtigen und zeitgemässen, gleichwohl aber nostalgisch anmutenden Produktion nichts von ihrem Reiz verloren hat.