Das Wunderkind: Der 3-jährige Laurent malt Bilder, die 5-stellige Beträge kosten: Kommt nach der künstlichen Intelligenz die Kindliche Intelligenz? Der 3-jährige Laurent aus dem bayerischen Neubeuern hat die Kunstwelt erobert. Er malt seine wilden und abstrakten Bilder im Stil von Gerhard Richter oder Cy Twombly mit vollem Körpereinsatz und voller Leidenschaft. Sie werden für 5- bis 6-stellige Beträge gehandelt. Selbst Kunsthistoriker haben an den Bildern wenig auszusetzen. Laurent ist damit lebendiger Beweis für eine Aussage von Pablo Picasso: "Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist, wie man ein Künstler bleibt, wenn man erwachsen ist." Dvořák im Bombenalarm: Raphaela Gromes spielt mit dem ukrainischen Nationalorchester: Als Raphaela Gromes die Einladung des ukrainischen Nationalorchesters angenommen hatte, in Kiew zu gastieren, gab es vor dem Konzert Bombenalarm. Als sie dann gemeinsam Dvořáks Cellokonzert spielten, war das für beide Seiten ein so intensives Erlebnis, dass klar war: Es sollte keine einmalige Aktion sein. Also haben sie eine CD aufgenommen und touren jetzt gemeinsam durch Deutschland. Am 24. November gastiert das deutsch/ukrainische Projekt in München. Auf dem Programm stehen auch ukrainische Komponisten. Im Untergrund: Das Münchner Werkstattkino zeigt verstörende Filmkunst: Das Münchner Werkstattkino ist eine Institution: Hier werden seit 48 Jahren Filme gezeigt, die es sonst weder ins Kino noch ins Fernsehen schaffen. Fast nur in diesem winzigen Keller in der Frauenhoferstraße werden noch aktuelle Werke der Indie-Film-Legende Elfie Mikesch oder des deutschen Horror-Splatter-Königs Jörg Buttgereit gezeigt. Letzterer sorgte in den 90er-Jahren für Aufregung, weil während der Vorführung die Kopie seines Filmes "Nekromantik 2" beschlagnahmt wurde. Das Kino ist aber nicht nur ein "Kleinod des Abwegigen, eine Katakombe des Sehens", sondern auch der Ort, wo spätere Berühmtheiten wie Reinald Goetz, Florian Süßmair oder Romuald Karmakar ihre ersten künstlerischen Schritte unternahmen. Musik und Selbstausbeutung: "The Notwist" spielten Benefizkonzerte, um ein Festival zu veranstalten: Seit 2016 findet in München das Musikfestival "Alien Disko" statt. Kuratiert von den Gebrüdern Markus und Micha Acher gastieren Bands, Musikerinnen und Musiker in München, die es sich sonst nicht leisten könnten, hier aufzutreten. Die sechste Ausgabe dieses zweitägigen Festes für die Stadt, das früher in den Kammerspielen stattfand und jetzt zum zweiten Mal im Volkstheater gastiert, hätte es – trotz des ehrenamtlichen Engagements fast aller Beteiligten – beinahe nicht gegeben. Es gab kaum öffentliche Förderung. Eine Crowdfunding-Kampagne hatte nur teilweise Erfolg. Also griffen die Achers zu einem einzigartigen Mittel: Sie spielten mit ihrer Band "The Notwist" Benefizkonzerte für ihr Festival, um die Reisekosten und die Gagen der Künstler aufzutreiben. Folk-Legende Bonnie Prince Billie in den Kammerspielen: Da die Konzertveranstalter in Bayern unter akutem Geld-, Personal- und Auftrittsortmangel leiden, treten internationale Künstler inzwischen vermehrt in subventionierten Theatern wie den Kammerspielen auf (vor ausverkauftem Haus). Eine Minute Live-Musik des amerikanischen Folk-Querkopfes Bonnie Prince Billy von der Hinterbühne der Kammerspiele, um darüber nachzudenken, ob das eine gute Entwicklung ist. (Kurzbeitrag: zum Teil Übernahme aus "druckfrisch")