Es wirkt wie ein Thriller: die Jagd nach dem Parteivermögen der SED. Mit dubiosen Strohmännern, Tüten voller Geld und Kronzeugen, die plötzlich sterben. Ausgelöst durch die Frage: Wie rettet man 6 Milliarden Mark für bessere Zeiten? Gesucht: DDR-Parteivermögen. Finderlohn: Fünf Millionen D-Mark. Eine verzweifelte Anzeigenkampagne der UKPV und der Treuhand auf der Suche nach dem ehemaligen SED-Vermögen wird geschaltet. Noch immer ist die große Frage: Wo sind die Milliarden geblieben? Der Kreis der Milliardenjäger wird erweitert. Zusätzlich zur Kommission wird die ZERV, die "Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität" eingeschaltet. Derweil kämpft die PDS auch an anderer Front. Als das Berliner Finanzamt 1994 Steuerforderungen in Höhe von 67,5 Millionen D-Mark an die PDS stellt, treten mehrere Mitglieder der Parteiführung in den Hungerstreik. Die kalkulierte Forderung hätte das Ende der PDS bedeuten können, eine Woche später jedoch entscheidet das Verwaltungsgericht zugunsten der Partei. Das Jahr 1994 wird für alle Beteiligten ein besonderes Jahr: Es kommt zu einem lange vergehandelten Vergleich zwischen PDS und UKPV. Trotzdem ermittelt die UKPV im Auftrag der Bundesregierung weiter und sucht die Milliarden der alten SED. Alles was gefunden werden kann, kommt dem Aufbau der neuen Bundesländer zugute. Im Jahr 2020 endete der letzte Rechtstreit mit einer Schweizer Bank. Die Bank muss das ihr anvertraute Geld zurückzahlen. Doch bis heute bleibt ein großer Betrag verschwunden. Vermutungen gehen von einem dreistelligen Millionenbetrag aus, die exakte Summe wird man wohl nie erfahren. Aber die Jagd ist noch nicht vorbei.