Bevor David Lynch 1984 Frank Herberts "Dune" auf die Leinwand brachte, galt es als unverfilmbar - danach erst recht. Dabei war in den 1970er-Jahren ein Versuch weit gediehen mit einem Filmprojekt, das vielleicht vor "Star Wars" die Geschichte des Science-Fiction-Kinos in neue Bahnen gelenkt hätte. Mittendrin: Alejandro Jodorowsky, der anno 1970 mit "El Topo" das Genre des Kultfilms in Eigenregie erfunden und danach mit dem bizarren Werk "La montaña sagrada" (1973) nachgedoppelt hatte. Der französische Filmproduzent Michel Seydoux bot an, Jodorowskys nächsten Stoff zu produzieren - und der chilenisch-französische Regisseur entschied sich für "Dune". Doch Alejandro Jodorowskys "Dune"-Verfilmung blieb in der Vorbereitung stecken und gilt heute als bester Film, der nie gedreht wurde. Frank Pavichs Dokumentarfilm schildert die verunglückte Entstehungsgeschichte des potenziellen Meisterwerks, an dem Künstler wie der Comic-Künstler Mœbius und der Schweizer H.R. Giger beteiligt waren sowie als Darsteller illustre Namen wie David Carradine, Mick Jagger und Salvador Dalí gehandelt wurden. Und doch, es war nicht alles umsonst: Alejandro Jodorowsky nimmt für sich in Anspruch, Wegbereiter für David Lynchs Verfilmung gewesen zu sein; dazu brachte er H.R. Giger, den Spezialeffekt-Spezialisten Dan O'Bannon und den Illustrator Chris Foss für das spätere "Alien"-Meisterwerk von 1979 zusammen. Besonderen geheimnisvollen Glanz gibt ein Bildband ab mit von Mœbius gestalteten Storyboards, wovon es nur zwei Exemplare geben soll, und davon ist einer in diesem aufschlussreichen Dokumentarfilm für Sci-Fi-Fans zu sehen.