Kurz nach ihrem Spielfilmdebüt in "Heavenly Creatures" spielte sie 1995 in Ang Lees Romanverfilmung "Sinn und Sinnlichkeit" und wurde für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Mit nur 22 Jahren erlangte Kate Winslet bereits Weltruhm: Mit der Rolle der Rose DeWitt Bukater in James Camerons epischem Liebesdrama "Titanic" gelang ihr 1997 der internationale Durchbruch. Für ihre Leistung erhielt sie eine Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin. In den folgenden Jahren setzte sie ihre Karriere in unterschiedlichsten Rollen fort. In "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" verkörperte sie eine komplexe und verletzliche Frauenfigur, für die sie viel Lob erhielt. Diese Rolle jenseits der romantischen jungen Hollywood-Heldin brachte ihr eine BAFTA-Nominierung und eine weitere Oscarnominierung ein. "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" von Michel Gondry, "Holy Smoke" von Jane Campion und "Little Children" von Todd Field markierten die ersten Meilensteine ihrer Schauspielkarriere. Weitere bemerkenswerte Filme waren "Der Vorleser" (2008), für den sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin erhielt, sowie "Steve Jobs" (2015) von Danny Boyle und "Mare of Easttown" (2021), eine Miniserie, für die sie hervorragende Kritiken erhielt. 2022 folgte "Avatar: The Way of Water", 2023 "Die Fotografin" und 2024 die Miniserie "The Regime". In 30 Jahren verkörperte Kate Winslet in mehr als 40 Spielfilmen und einigen Serien authentische Frauenfiguren jenseits gängiger Klischees. Mit der Erwartungshaltung, dass sich das "schwache Geschlecht" der patriarchalen Ordnung zu unterwerfen habe, steht sie auf Kriegsfuß. Selten hat eine Schauspielerin Frauen die von Normen geprägten Bedingungen ihrer eigenen Existenz so realistisch vor Augen geführt. Sehr früh hat sie sich für ein positives Frauenbild eingesetzt und sich gängigen Körperidealen entgegengestellt. Mit bald 50 Jahren ist Kate Winslet heute ein Vorbild für viele Frauen - auch mal ohne Filter und Retusche. Sie wartet nicht darauf, dass man ihr das Recht zugesteht, auch ältere Charaktere auf der Leinwand zu verkörpern - sie nimmt es sich.