Wem schmeckt denn sowas? - Hirse, Kichererbsen und Soja aus dem Norden
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2022
Natur + Reisen, Pflanzen
Christian Littmann ist Fachmann für Ackerbaukulturen, an die sich nur die wenigsten Agrarbetriebe herantrauen. Der Pflanzenbau-Chef des Erzeugerzusammenschlusses Fürstenhof hat bereits 2012 die exotische Sojabohne auf die Felder Mecklenburg-Vorpommerns geholt, 2021 waren es Kichererbsen. In dieser Saison 2022 pflanzt er mit seinem Team im Landkreis Rostock erstmalig Körnerhirse an, in Deutschland noch ein Exot, der eher in Afrika, Zentralamerika und Asien angebaut wird. Feuchtkaltes, "typisch norddeutsches" Wetter bekommt den wärmeliebenden Exoten nicht gut, die Aussaat ist deshalb erst spät im Jahr. Alles ist neu, es gibt keine Erfahrungswerte für die Region, die Ökolandwirte müssen sich auf Lehrbuchangaben verlassen. Werden Vögel die Körnerhirse vor der Ernte wegknabbern oder Wildschweine großen Schaden anrichten? Welche der 14 neuen Sorten kommt mit dem sandigen Boden und der Witterung am besten klar? Und vor allem: Welche Sorten bringen den meisten Ertrag? Ein spezielles Schneidwerk zum Ernten der Körnerhirse haben sie nicht, klappt es auch mit dem Sonnenblumen-Schneidwerk? Gute Erträge sind bei dem Experiment von Christian Littmann und seinem Team alles andere als sicher. Trotzdem hoffen sie, sich mit dem Anbau von Körnerhirse, Kichererbsen und Soja unabhängig zu machen von Futtermittelimporten aus dem Ausland. Ihr Ziel: die Hühner möglichst bald zu 100 Prozent mit selbst produziertem Futter "made in Mecklenburg-Vorpommern" zu versorgen.