Wenn es um den Nachwuchs geht, verfolgt jede Tierart eine eigene Strategie. Die unterhaltsame Dokumentation von Annette Scheurich und Moritz Mayerle gibt ungewöhnliche Einblicke in das Familienleben "wilder Eltern" rund um den Globus. Bei manchen Tieren zeigen beide Elternteile vollen Einsatz. Für Königspinguine oder Störche ist der unablässige Hunger der Küken nur einer von vielen Gründen, sich die Arbeit zu teilen. Andere hingegen sind alleinerziehend. Bärenmütter müssen ihre Jungen ohne Hilfe ernähren, beschützen und ihnen alles für das selbstständige Leben beibringen. Manchmal hilft aber auch die ganze Familie mit: Mantelaffen-Kinder hängen ihren Müttern zwar selbst bei waghalsigen Klettertouren ständig am Bauch. Doch Tanten und Geschwister übernehmen auch einen Teil der Erziehungsaufgaben. So viel Fürsorge ist bei Grasfröschen Fehlanzeige. Sie widmen sich stundenlang dem Liebesspiel, doch der Nachwuchs bleibt sich danach selbst überlassen. An die 4.000 Eier legt jedes Weibchen, aber nur wenige werden zu Kaulquappen. Termiten setzen ebenfalls auf Massenproduktion. Jeden Tag produziert die Königin Tausende Eier. Versorgt wird sie dabei von den eigenen Kindern. Unter Insekten gibt es aber auch fürsorgliche Eltern, wenn auch an ungewöhnlichen Orten: Für Totengräber ist eine tote Maus die perfekte Kinderstube. Hier ziehen die Aaskäfer ihre Larven groß, bis sie bereits sind, selbstständig ins Leben zu starten.